Die Merangardenvilla steht heute an dem Ort, von dem aus früher die Seilbahn Meran/Obermais – Hafling/St. Kathrein startete. Vor 100 Jahren brachte der Bau der Seilbahn , das zuvor nur schwer erreichbar war, in eine neue Ära. Dies leitete eine Erfolgsgeschichte ein, die den gesamten Alpenraum wirtschaftlich und touristisch prägte.
Die Geschichte des Seilbahnwesens in Südtirol beginnt 1903 mit der Standseilbahn von Kaltern zum Mendelpass. 1908 folgte die erste Schwebebahn für den öffentlichen Betrieb, die Seilbahn von Bozen nach Kohlern, die nach dem herkömmlichen System gebaut wurde. In Europa gab es auch andere Seilbahnen, wie in San Sebastian oder die für die Mailänder Messe, die jedoch nicht das heutige System verwendeten. Ing. Luis Zuegg setzte mit der Seilbahn von Meran nach Hafling neue Maßstäbe und leitete eine neue Ära des Seilbahnbaus ein.
Ing. Luis Zuegg sammelte während des Ersten Weltkriegs wertvolle Erfahrungen im Seilbahnbau, die er 1923 bei der Haflinger Seilbahn umsetzte. Seine Innovation, die Straffung der Seile, wurde erstmals erfolgreich für den Personentransport angewendet. Das „System Bleichert-Zuegg“ bildet noch heute die Grundlage für dreiviertel aller Seilbahnen weltweit. Zueggs Prinzip der „Einfachheit“ gewährleistet Sicherheit und revolutionierte die Zweiseilpendelbahnen mit Neuerungen wie der Tragseilbremse, Telefonie und einer Reduzierung des Sicherheitsgrades der Tragseile, die bis heute maßgeblich sind.
Die Haflinger Seilbahn war eine technische Revolution. Zueggs Innovation ermöglichte höhere Fahrtgeschwindigkeiten, verbesserte die Beförderungssicherheit und verlängerte die Lebensdauer der Tragseile. Größere Stützenweiten senkten Bau- und Instandhaltungskosten erheblich, was Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit steigerte. Die Seilbahn fand bei Touristen und Fachkreisen großen Anklang und inspirierte den Bau ähnlicher Bahnen im Alpenraum, wie die in , die 2023 ihr 65-jähriges Bestehen feierte.
Am 30. Oktober 1923 nahm die Seilbahn ihren Betrieb auf, nachdem das Konzessionsdekret am 15. Oktober und die Betriebsbewilligung am 25. Oktober erteilt wurden. Die Stadt Meran richtete einen Busdienst zur Talstation ein, um den Zugang zu erleichtern. Die Meraner Zeitung berichtete schon bald von einer intensiven Bautätigkeit auf dem Haflinger Plateau, insbesondere dem Bau von Skihütten, was den Beginn des wirtschaftlichen Aufschwungs und der touristischen Entwicklung sowie des Skigebiets Meran 2000 markierte.
Mit der Eröffnung der Seilbahn wurde Wintersport im Haflinger Gebiet erstmals für alle zugänglich. Zuvor mussten Skifahrer:innen den langen Fußweg von Meran bis Hafling und weiter zu den Berggipfeln auf sich nehmen. Die Seilbahn verkürzte den mühsamen Aufstieg und ermöglichte es, von der Bergstation in St. Kathrein direkt nach Falzeben zu gelangen, wodurch der Zugang zum Wintersportgebiet deutlich erleichtert wurde.
Bis in die frühen 80er Jahre war die Seilbahn das einzige Verbindungsmittel zwischen Hafling/St. Kathrein und Meran/Obermais und wurde sowohl von Einheimischen als auch von Touristen genutzt. Mit dem Bau einer Straße nach Hafling verlor die Seilbahn jedoch zunehmend an Bedeutung. Diese Entwicklung führte 1984 zur Schließung der Linie, was vielen als schade erschien, da sie eine wichtige Rolle im regionalen Verkehr gespielt hatte.
Die Merangardenvilla wurde auf dem Gelände der ehemaligen Talstation der Seilbahn nach Hafling erbaut. Durch die technische Revolution der Seilbahn begann der Tourismussektor in der Region zu florieren, was Meran zu einem beliebten Reiseziel machte. Dieser wirtschaftliche Aufschwung schuf die Grundlage für den Bau der Merangardenvilla – ein modernes Symbol für die heutige Bedeutung des Tourismus in der Stadt.
„In der Merangardenvilla möchte ich unseren Gästen mehr bieten als nur eine Unterkunft. Es geht darum, einen Ort zu schaffen, an dem Sie abschalten, entspannen und die Seele baumeln lassen können – mitten im Herzen von Meran.
Luxus, der persönlich ist, und Erholung, die nachhaltig wirkt.
Renate Reinstaller, Gastgeber der Merangardenvilla